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Jacques Légeret & Hans Zogg

Jacques Légeret ist ein Schweizer Journalist, der 1986 mit seiner Frau und seinem Sohn von einer Amish-Familie der alten Ordnung „adoptiert“ wurde. Werden seine diversen Aufenthalte zusammengerechnet, so verbrachte er rund 26 Monate bei Amish-Familien in Pennsylvania und Indiana. Es verschaffte ihm Zugang zu den „hope chests„, diesen hölzernen Truhen, in denen die Amish-Frauen ihre Hochzeitsquilts aufbewahren. Seine Sammlung war der Auftakt zur Gründung des Europäischen Patchwork-Treffens. Jacques ist Autor von drei Büchern über die Amish und ihre Quilts und hat seine Sammlung in verschiedenen europäischen Museen ausgestellt. Er ist auch durch seine Vorträge bekannt geworden, mit welchen er uns diese „exotischen“ Gemeinschaften entdecken lässt, die einem zum Nachdenken anregen.

Seine Begegnung und die dadurch entstandene Freundschaft mit Hans Zogg, einem anderen Deutschschweizer Quiltsammler, führte zur Gründung eines „Amish-Gespanns“, das als Imageträger einer seltenen Sammlung Quilts dieser Gemeinschaften dient, und wovon einige ihrer jeweiligen Favoriten ausgestellt werden.

Der 1946 in Zürich geborene Hans Zogg ist ausgebildeter Mathematiker und hat sich schon immer für die unterschiedlichsten Kunstformen und deren Inspirationsquellen interessiert.
Über Freunde und diverse Ausstellungen lernte er 1983 die Welt der Quilts kennen. Insbesondere faszinierten ihn die Quilts, die neben ihrer handwerklichen Vollkommenheit Klarheit, Einfachheit und Kraft ausstrahlten. In seinen Newslettern berichtet Hans Zogg seit 2014 regelmäßig über die verschiedenen Aspekte des Quilten.

Amish und Mennoniten-Quilts: eine Symphonie der Stoffe

Es ist paradox, eine musikalische Andeutung zu wagen, wenn man es mit Gemeinschaften zu tun hat, die nicht tanzen, die Musikinstrumente verbieten und deren Mitglieder dennoch bemerkenswerte Sänger sind!

Für einen „Engländer“, wie die Amisch alle nennen, die keine Amish sind, ist es was ganz Besonderes, in Amish-Schränken rumzuwühlen, die unzähligen Stoffreste zu durchsuchen, die von den Amish-Frauen oft jahrzehntelang aufbewahrt wurden, und diese dann auf dem Küchenboden ausbreiten zu dürfen.

All diese Stoffreste, ob groß oder klein, werden nach geheimnisvollen, wenn auch traditionellen Regeln in Quilts verarbeitet.

Vom „Plain Quilt“ – bestehend aus einem einzigen Stück Stoff – über den „Nine Patch“, den „Double Nine Patch“ (Doppel neuen) den „Double Irish Chain“ und den „Triple Irish Chain“ bis hin zum „Sunshine and Shadow“, mit einem Zwischenstopp beim „Log Cabin“ u.w.: Die Quilts der Amish sehen für den Laien auf den ersten Blick immer gleich aus, doch so wie ein Baum im Frühling immer gleich aussieht – ein einfacher Stamm – , so sind seine Äste, Blätter und Blüten immer wieder neu und anders.

Andere Ausstellungen