Was ist Quilting beim Nähen?

Quilting ist eine uralte Nähtechnik, die meist mit Patchwork in Verbindung gebracht wird, und besteht darin, ein Stück aus dickem, warmem Stoff herzustellen.

Das Quilten

Das Herstellen eines Quilts besteht darin, drei Stoffschichten zusammenzunähen, darunter eine flauschige Zwischenlage, um ein Stück mit Volumen herzustellen, das warm hält.

Die Oberseite (auch Schauseite oder Top) wird meist als Patchwork gefertigt, um ein schönes Muster für die Hausdekoration zu erhalten.

Der Unterschied zu Patchwork

Patchwork allein ist nicht unbedingt voluminös. Es ist einfach das Zusammennähen verschiedener Stoffstücke, um ein neues Stück zu schaffen.

Die Ursprünge des Quiltens

Das Quilten wird manchmal den Amischen zugeschrieben. In Wirklichkeit handelt es sich, genau wie beim Patchwork, um eine sehr alte Nähtechnik, die auf viele Jahrhunderte zurückgeht und ihren Ursprung in Mesopotamien und Indien findet.

In Europa entwickelte sich der Quilt erst viel später, zunächst in Italien und Südfrankreich (man denkt dabei die Boutis-Stickerei und das Know-how des Boutis von Marseille, das seit 2019 zum immateriellen Kulturerbe in Frankreich gehört) und dann in England.

Die amischen Frauen entdeckten diese Textilkunst im 19. Jahrhundert und sie passte perfekt zu ihrem Lebensstil. Das Quilten basiert auf der Wiederverwendung von Stoffresten und ermöglicht die Herstellung von dicken, warmen Bettdecken.

Amische Frauen arbeiten als Gemeinschaft und fertigen Quilts meistens für wichtige Anlässe wie eine Hochzeit oder die Geburt eines Babys. Es ist zudem eine Möglichkeit, einem Mitglied der Gemeinschaft zu unterstützen, damit es seine Rechnungen, z. B. seine Arztrechnungen, bezahlen kann.

Der Amish-Quilt wurde dank seines besonderen Stils und seiner Motive berühmt: Irische Kette (Irish Chain), Licht und Schatten (Sunshine and Shadow), Blockhaus (Log cabin), Carolina-Lilie, doppelter Hochzeitsring (Double Wedding Ring) …

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Verwendung des Quilts

In seiner traditionellen Form ist der Quilt eine einfache und praktische Bettdecke. Sie dient dazu, warm zu halten und ist sehr günstig, da man dafür alte Kleidungsstücke oder Stoffreste wiederverwendet.

Heutzutage ist der Quilt natürlich moderner geworden und passt sich den neuesten Trends an.
Sie können selbstverständlich Decken und Bettüberwürfe quilten und dabei einen traditionellen Stil und ein traditionelles Muster übernehmen.

Doch Sie können auch Ihrer Inspiration freien Lauf lassen und zahlreiche Stücke, Gegenstände und Accessoires aus Quilts herstellen: Taschen, Jacken, Kissen usw.

Die Muster, Formen und Farben sind heute sehr vielfältig und die schönsten Stücke sind wahre Kunstwerke. Beim Quilten können Sie alles Mögliche erfinden und schaffen und je nach Stil unterschiedliche Muster verwenden.

Das in den USA sehr verbreitete moderne Quilten wird auch in Frankreich immer beliebter und hat sich in unseren Wohnräumen einen neuen und Platz geschaffen, insbesondere als textiles Kunstwerk, das wie ein Gemälde ausgestellt wird.

Quilting-Techniken und -Stile

Es gibt viele verschiedene Arten des Quiltens und auch viele verschiedene Techniken.
Hier sind einige davon, die Sie in diese Kunst einführen werden.

Handquilten

Das Handquilten ist eine traditionelle und althergebrachte Methode, die viel Geduld erfordert.
Diese Technik ist sehr zeitaufwendig und die Herstellung eines Stücks, vor allem eines großen und komplexen Stücks, ist sehr arbeitsintensiv.

Es ist auch eine schnelle und günstige Möglichkeit, sich im Quilten zu versuchen, ohne in eine Maschine zu investieren.

Um jedoch schöne Nahtlinien auf große Stoffstücke von Hand zu nähen, brauchen Sie Übung und Erfahrung.

Mit Zeit und Erfahrung entwickelt jeder Mensch sein eigenes Steppmuster, seinen eigenen Stil. Bei den Amischen ist das Steppen ähnlich wie eine Handschrift: einzigartig! Kenner können sogar den Stil einer bestimmten Person identifizieren und erkennen.

Maschinenquilten

Hier wird eine Nähmaschine verwendet, um die Produktivität und Effizienz zu steigern.
Es gibt kein bestimmtes Modell, das speziell für das Quilten entwickelt wurde, die meisten Nähmaschinen eignen sich gut dafür.

Free Motion Quilting / Freihandquilten

Diese Technik ist für Quilt-Anfänger ein wenig schwieriger zu bewältigen.

Hier kann der Quilt frei in alle Richtungen bewegt werden. Die Näherin oder der Näher hat also eine viel größere Bewegungs- und Gestaltungsfreiheit. Es lassen sich sehr feine und komplexe Formen und Muster herstellen.

Das Beherrschen des Freihandquiltens erfordert viel Übung.

Der Pieced Quilt

Das Pieced-Verfahren ist sicherlich das, was uns spontan in den Sinn kommt, wenn wir an Patchwork oder Quilting denken.
Es besteht darin, mehrere Stoffstücke verschiedenen Formen und/oder Farben zu nehmen und sie zu einem Muster zusammenzunähen.

Die Applikation

Die Applikation ist eine Technik, bei der Stoffstücke übereinandergelegt werden. Dabei wird ein erstes großes Stoffstück verwendet, das als Basis oder Untergrund dient.
Danach werden kleinere Stücke auf diesen Untergrund appliziert und genäht, um ein neues Muster zu kreieren.

Der Improv-Quilt, auch Improvisation

Wie der Name schon sagt, werden bei dieser Technik Stoffstücke in verschiedenen Farben, Formen und Größen spontan zusammengesetzt.
Es gibt kein vorgegebenes Muster oder einen Plan, der Schöpfer oder die Schöpferin arbeitet sich nach Lust und Laune voran.
Das Ergebnis ist ein ganz einzigartiges Stück, das in der Regel sehr farbenfroh ist.