Aliyah Bonnette

Aliyah Bonnette ist eine multidisziplinär arbeitende Künstlerin aus der Nähe von Raleigh, North Carolina.

Sie arbeitet mit einer Vielzahl von Materialien, aus welchen sie bemalte Quilts zaubert. Sie schafft auffallende und oft abstrakte Formen als Hintergrund und platziert davor ihre realistischen Figuren, wobei die von Quilts bekanntlich ausgestrahlte Gemütlichkeit sozusagen als Ausgleich für das oft unausgesprochene Unbehagen ihrer Themen benutzt wird.

Ihre Arbeit konzentriert sich hauptsächlich auf die Erfahrungen schwarzer Frauen in Amerika und findet ihre Inspiration in verschiedenen Anliegen der afroamerikanischen Diaspora oder in ihrer eigenen Lebenserfahrung als schwarze Frau in Amerika. Obwohl sie sich das Quilten autodidaktisch beigebracht hat, hat ihr Bachelor-Abschluss in Malerei und Textilien ihr den Spielraum und das Wissen gegeben, ihr Medium tiefer zu erforschen.

Kommentierte Führungen: jeden tag um 9:30 Uhr (FR)

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Am Anfang war das Wasser

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Die Arbeit von Aliyah Bonnette ist von ihren Beziehungen zu ihren verstorbenen Großmüttern, ihren Vorfahren oder ihren „Blutsverwandten“, wie sie sie nennt, stark beeinflusst.

Vor drei Jahren, im Alter von zwanzig Jahren, entdeckte sie das Quilten für sich, nachdem sie erfahren hatte, dass Quilten zur Zeiten des Underground Railroad verwendet wurde, um Sklaven in die Freiheit zu verhelfen.

Als sie ihrem Großvater zum ersten Mal von ihren Näharbeiten erzählte, stellte sie fest, dass er noch Quilts und Stoffe von ihrer verstorbenen Großmutter besaß. Diese lebte in den 1970er Jahren in Georgia und wurde Quilterin, nachdem sie ihre eigene Mutter beim Nähen beobachtet hatte.

Ein paar Tage später fuhr sie mit ihrer Mutter nach Georgia und war überrascht, Fässer voller unfertiger Quilts sowie gebrauchter und auch unbenutzter Stoffe zu finden. Aliyah war fassungslos. Für sie war es ein Zeichen dafür, dass ihre Großmütter in ihr lebendig waren und sie immer wieder begleiten würden.

Im Laufe der Zeit brachte sie sich selbst bei, improvisierte Quilts zu nähen, um eine physische Verbindung zu ihrer Großmutter und den Praktiken ihrer weiblichen Vorfahren herzustellen. Durch die Verwendung der Stoffe und der unfertigen Quilts, die ihre Großmutter damals berührt und genäht hatte, wird ihre Arbeit zu einer Bühne, auf der die Geschichten und Erinnerungen schwarzer Frauen über Generationen hinweg zusammengefügt werden.

Diese Arbeit erzählt mit Hilfe mehrerer Figuren von der besonderen Kraft des Wassers innerhalb der schwarzen Gemeinschaft. Jeder Quilt ist der Beginn einer Erzählung, die noch vertieft werden kann. Wasser ist zugleich ein positives und negatives Symbol der afroamerikanischen Geschichte. Einerseits diente es dazu, versklavte Menschen zu befreien, sie mit ihren Vorfahren wieder in Verbindung zu bringen, ihre Sünden abzuwaschen oder sie zu ernähren. Auf der anderen Seite wurde Wasser benutzt, um Menschen zu versklaven, zu erniedrigen, zu bestrafen oder sogar zu töten. In The Waters We Rise ist die Quintessenz aller möglichen Einflüsse, die das Wasser auf die schwarze Gemeinschaft hatte. Es ist ein Weg, die Erfahrung der Schwarzen mit Hilfe eines roten Fadens zu verarbeiten, der durch alle Epochen der Geschichte gezogen wird.

2.13.0.0
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