Beverly Smith

Beverly Smith ist eine Mixed-Media-Faserkünstlerin, die sich dem Quilten widmet.

Sie wurde von ihrer Großmutter mit dem Quilten vertraut gemacht und nutzt diese Verbindung in ihrer künstlerischen Arbeit, um eine neue Ausdrucksweise zum Thema gleiche Rechte und Chancen für alle Geschlechter zu erforschen. Ihre Medienkombinationen fungieren als verschlüsselte Siglen, mit denen sie versucht, die Vergangenheit zu verarbeiten und imaginäre Erzählungen zu schaffen, die vielschichtige Bedeutungen über die Zeit, über persönliche und politische Konflikte und über Erinnerungen aufrufen, während sie gleichzeitig die Menschen würdigt, die vor ihr da waren.

Beverly ist seit 33 Jahren Kunstlehrerin an einer High School. Sie hat einen Bachelor of Science in Psychologie von der Morgan State University, einen Bachelor in Kunstpädagogik von der University of North Carolina in Charlotte und einen Master in Kunstpädagogik von der Winthrop University in Rock Hill, South Carolina.

Nähen fürs Leben

Bevery Smiths Quiltserie „Last Seen Wearing“ würdigt ihre Vorfahren, indem sie deren Namen aufruft. Inspiriert wurde dieses Werk durch mehr als 900 Vermisstenanzeigen, die Afroamerikaner während des amerikanischen Bürgerkriegs in den 1860er Jahren in Zeitungen aufgegeben haben.

Last Seen Wearing erzählt die qualvolle Geschichte der Familien, die damals auseinandergerissen wurden, als die Sklaven in Auktionshäusern an den Meistbietenden verkauft wurden.

Beverly erklärt: „Der Schmerz, den sie empfanden, war so tief, dass er bis in meine eigene Seele durchdrang. Meine Vorfahren melden sich heute noch aus dem Jenseits, um vereint zu sein und Spuren ihrer verschollenen Familienmitglieder zu finden.“ Beverlys Quilts wurden aus ehemaligen Mehlsäcken der 1930er Jahren genäht.

Im Süden Amerikas trugen die Familien während der schweren Wirtschaftskrise de 1930er Jahren Kleider aus Mehlsäcken. Sie verwendet auch alte Quilt-Muster mit geheimen verschlüsselten Symbolen, die in der Zeit des illegalen und als „Untergrundbahn“ gekennzeichneten Fluchthilfenetzwerks verwendet wurden, um Sklaven die Flucht in die Städte des Nordens zu ermöglichen.

Beverlys Quilt-Oberflächen werden mit Maschinen- und Handstichen, Farbe, Indigofarbstoff, übertragenen Bildern und gefundenen Objekten dekoriert. Sie verwendet die Tradition der Südstaaten und liegt Kleidungsstücke auf Quilt-Oberteile, um die darunter liegenden Schichten manchmal abzudecken oder sogar ganz zu verstecken. Ihre Großmutter hat ihr beigebracht, wie ein einfaches Stück Stoff über Generationen hinweg Familiengeheimnisse bewahren kann. Die Quilts ihrer Großmutter bestanden aus den Stoffresten der ausrangierten Kleider ihrer Tante, den zerrissenen Jeans ihres Onkels und den verblichenen und fleckigen Blumentischdecken, die bei vielen Thanksgiving-Festmahlen verwendet wurden.

Ihre charakteristischen Graphitporträtzeichnungen werden mit verschiedenen Bleistifthärten auf ungrundierte Leinwände aufgetragen. „Die Freude an diesem Prozess des Quiltens und Zeichnens liegt für mich in der Zufriedenheit, die ich empfinde, wenn ich diese verschiedenen Techniken miteinander in Einklang bringe. Mir gefällt der Gedanke, das Alte mit dem Neuen zu verbinden.“

Die in Beverlys Werken dargestellten Frauen sind allesamt Mitglieder ihrer Familie, die in der Zeit von Mitte 1700 bis heute gelebt haben. Es handelt sich um ihre Großmütter, Tanten, Cousinen, Schwestern, Nichten sowie um ihre Mutter. Hinter jeder Persönlichkeit verbirgt sich eine gemeinsame Geschichte, ein Leben, eine Seele. Bei diesen Gesichtern und Figuren geht es nicht darum, ein genaues Abbild der Person zu schaffen. Es geht darum, ihr Wesen einzufangen.

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