Debra Milkovich

Debra Milkovich ist Kunstquilterin, sie ist mit einem Soldaten verheiratet, Mutter von vier Mädchen, und Sammlerin seltsamer alter Schätze. Schon früh träumte sie davon, Künstlerin zu werden, entschied sich aber schließlich für einen konventionelleren Weg, indem sie einen Doktortitel in Pharmazie erwarb.

Ihren ersten Quilt fertigte Debra 2017 auf Anregung ihrer Freundin Emi an. Für ihren zweiten Quilt nahm sie am ersten „Block of the Month“-Programm des National Quilt Museum teil. Bei dieser Veranstaltung konnten die Teilnehmer eine Vielzahl von Techniken entdecken und hatten gleichzeitig eine große künstlerische Freiheit. Ihr Quilt gehörte zu den elf Werken, die auserwählt wurden, um 2019 im Museum ausgestellt zu werden.

Diese Erfahrung ermutigte Debra dazu, die Welt der Quiltkunst eingehend zu erforschen, ohne genaue Vorstellung davon, was machbar war und was nicht. Im Jahr 2020 erkrankte ihre Mutter unheilbar, und ihre Quiltarbeit half ihr, über ihre Ängste, Sorgen und ihre Trauer hinwegzukommen. In dieser Zeit entwarf Debra ihren ersten vollständigen Quilt, „Shark Bite“, der bei der QuiltCon Together 2021 den ersten Platz in der Kategorie „Fabric Challenge“ gewann. Dieser Quilt wurde auch im Herbstfestival 2022 der Grace Quilting Company mit dem „Best in Show“-Preis ausgezeichnet.

Static

Debra Milkovich ist von Natur aus eine Maximalistin, und ihr Stil wurde (ganz zu ihrer Freude) als „visuell bedrückend“ beschrieben. Ihre zeitgenössische Ausstellung ist voller gesättigter Farben, 3-D-Effekten, scharfer Winkel und ikonischer Bilder, die von der Nostalgie für die Popkultur genährt werden und einen rebellischen Touch haben. Sie stellt das heile Bild des Quiltens in Frage, indem sie Tradition und Zurückhaltung zugunsten von ironisch aufgegriffenen Porno- und Punkrock-Themen umgeht. Ihre Arbeiten bedienen sich einer Vielzahl konventioneller Techniken mit innovativen Anwendungen, wie z.B. der bemalte und gewebte Disco-Ball und der Anaglyph rot/blau 3-D-Quilt „XXX“. Ihre kühnen Entwürfe stechen dem Betrachter bereits aus der Ferne ins Auge, bieten aber aus der Nähe eine noch fesselndere Erfahrung, wenn man ihre Liebe zum Detail erst richtig wahrnimmt.

Carrie Bloomston, Autorin, Künstlerin und Textildesignerin, über Debra Milkovichs Arbeit:

„Sex, Disco, Grunge, Pop, Erinnerung, persönliche Erzählung, Revolution, alternative Realität – das sind die ersten Worte, die mir in den Sinn kommen, wenn ich an die äußerst lebendigen Quilts/Kunstwerke von Debra Milkovich denke. Ihre Arbeiten wirken so lebendig, als würde man gerade seine Lieblingsband in einer schmutzigen Rockbar unter einer Überführung erleben. Ihre Quilts, elektrisch und cool, sind der Beweis dafür, dass das Quilten ein bemerkenswertes Handwerk ist. Doch Debras Arbeit vermeidet die intellektuelle Anmaßung und Überheblichkeit, die in der Kunstwelt weit verbreitet sind, denn Emotionen und Ehrlichkeit sind ihre treibenden Kräfte. Die Ikonographie, die Symbole und die Farben erinnern mich an die Aufnahme der damaligen Hits auf Musikkassetten und sind gleichzeitig im JETZT angesiedelt. Sie vibrieren mit dringender Energie. Debras Verwendung von XXX-Neonschildern bringt sogar die schäbigen Qualitäten eines Vegas Strips in die Welt des Quiltens, was sich wie eine Revolution anfühlt. Ich bin immer wieder verblüfft, wie Debra das Medium Quilt mit ihrer frischen, intelligenten und zeitgenössischen Sichtweise in Einklang bringt.“

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